Entspannt in den Tag starten ist mein Ding. Heute die gleiche Zeremonie wie an den letzten Tagen. Frühstück, Duschen, Packen. Wir verließen den wundervollen Campingplatz am westlichen Ende der Masuren und sind über Nebenstraßen in Richtung Osten gestartet.
Durch wundervolle Wälder und vorbei an malerischen Seen – eben queer durch die Masuren. Ich habe noch nie ein solch großen grünen Fleck in Europa bereist. Harz & Schwarzwald, ihr könnt einpacken :-)
Eine Kuriosität ist uns aufgefallen. Je weiter östlich man fährt, desto schöner und prunkvoller werden die Häuser aber um so schlechter und dreckiger werden die Toiletten. An manchen Spots geht man lieber mit dem Spaten in Wald.
Unser Trip brachte uns nach Olsztyn (Allenstein). Eine wundervolle Stadt mit fantastischen Gebäuden aus dem 15 Jahrhundert. Der obligatorische Besuch im Biedronka musste sein. Fun-Fact: für alle die es nicht wissen: „Ich liebe Biedronka! Und das nicht wegen des Angebotes oder den dreckigen Märkten oder gar den verschroben dreinblickenden Angestellten – NEIN – ich mag das Logo! Der Marienkäfer (polnisch „Biedronka“) hat es mir einfach angetan.
Nächster Halt: Gierloz (Dorf Görlitz), ein unglaublich geschichtsträchtiger Ort. Das ehemalige Führerhauptquartier „Wolfsschanze“.
Fun-Fact: Ich so am Eingang im Spaß: „kann man bei euch campen“? Na klar kein Problem 65 Zloty inkl. Eintritt, Strom und Dusche. Ähm okay – naja dann machen wir das mal. Das man mitten der alten Bunker von Herrn Hitler stehen wird wusste ich bis dahin nicht. Naja – Leider Geil!
Als Merchandise kann man sich Badehandtücher mit dem Schriftzug „Wolfsschanze“ (natürlich in altdeutscher Schrift) und Gasmasken oder Patronen für den Schlüsselbund mitnehmen.
Zurück zum Thema: Die Wolfsschanze ist ein wirklich riesiges Gebiet mit ganz viel kaputten Stahlbeton mitten im Wald. Keiner spricht (mehr) deutsch oder englisch. Die Servicekräfte sind unfreundlich und die „Exponate“ sind ziemlich schlecht bis gar nicht beschrieben. Kaum Fakten und wenige geschichtliche Hintergründe. Nun zum positive Teil. Die Bunkerdinger die die einst hier hingepflastert haben sind unfassbar groß. Passen sich, aufgrund der Zeit, schön in den Wald mit ein. Es ist nicht wirklich vorstellbar wie Herr H. und Konsorten hier auf diesem riesigen Gelände wohnen konnten. Im Großen und Ganzen handelt es sich hier um eine komplette Stadt mit allem was dazu gehört. Die obere Naziriegen hatte jeweils ein Wohnhaus und angrenzend direkt einen Bunker. Durch einige Bunker kann man hindurchgehen und bekommt dabei ein kleinen Biss von der Platzangstratte.
Wolfsschanze
Meiner Meinung nach sollte hier Geld investiert werden um die Ruinen abzufangen und begehbar zu machen. Dies würde das ganze Areal noch attraktiver wirken lassen.
Naja, am Ende wars auch bisschen günstig mit Eintritt und Übernachtung inmitten der Bunker.
Und morgen geht es wieder in die „Wildnis“ *yeahhh*
Tageskilometer: 137 km
Gesamtkilometer: 1688 km